Friedhofscamp 06.-17.08.2018
06.08. (Montag)
Reisetag (die Autofahrer sind schon am 05.08. losgefahren): Kraslava ist dann doch vom Flughafen Riga relativ weit (über 300km) und wir haben fast 4 Stunden gebraucht.
07.08. (Dienstag)
Die Stadtverwaltung hat eine Betreuerin, Elina Miglane, gestellt, die morgens um 08:30 ins Quartier kommt. Um 09:00 sind tatsächlich einige Leute am Friedhof, aber leider kein Werkzeug (weil unsere Liste nicht weitergegeben wurde). Wir können mit unseren wenigen mitgebrachten Werkzeugen aber anfangen. Das Werkzeug der Stadt kommt dann aber eine halbe Stunde später.
Und die Silbermann Familie kommt. Sie suchen das Grab der Großeltern von David Silbermann. Das war relativ leicht zu finden, weil die Beerdigung 1940 stattgefunden haben und gleich in den ersten Reihen waren (alles ist offensichtlich zeitlich geordnet, irgendwo von der Mitte des Friedhofs angefangen zum Eingang hin). Beide Gräber machen wir sofort fertig und die Familie viele Bilder.
Dann taucht eine russische Familie aus Kraslava auf, die davon gehört hat, was wir machen. Sie leben seit vier Jahren in Kraslava und bieten an, sich um den Friedhof zu kümmern, wenn wir wieder weg sind. Der Familienvater würde z.B. gerne eine 4-sprachige Website erstellen, aber auch immer mal so kleinere Arbeiten machen. Er meint, das zweimalige Mähen im Jahr durch die Stadt ist zu wenig.
Zwei Mitarbeiter der Stadtverwaltung arbeiten den ganzen Tag mit – das hatten wir zuletzt in Aizpute.
Wir beginnen sofort mit den Arbeiten. Die Anzahl der umgefallenen Steine ist offensichtlich viel höher, als wir im Oktober 2017 geschätzt haben. Da heute noch kein Zement kommt, bereiten wir einige der Steine für die Aufstellung vor. Links neben den Eingang finden wir ca. 10 Steine, die offensichtlich für den Abtransport vorbereitet waren. Direkt nach dem Krieg wurden auf vielen jüdischen Friedhöfen Steine entwendet, die für Straßenbau oder die Pflasterung von Terrassen genutzt wurde. Wir werden diese wie auf anderen Friedhöfen nebeneinander an der Friedhofsmauer aufstellen.
Rechts neben dem Eingang ist eine größere Erhöhung und dort finden wir weitere Steine unter der Erde, die offensichtlich ebenfalls geklaut werden sollten. Die Anzahl ist noch unklar, weil wir bislang erst einen kleinen Teil der Anhöhung untersucht haben. Wie wir diese Steine platzieren, ist auch noch unklar.
Ein Team schlägt Schneisen in den hinteren Urwald. Die Steine dort scheinen nur vereinzelt zu sein. Gegen Ende des Arbeitstages stellt sich jedoch heraus, dass es ein Stück weiter hinein eine ganze Sammlung von Steine (vielleicht 20) gibt. Das wird für morgen eine Aufgabe sein.
Auf dem jüdisch russischen Teil des Friedhofs fallen die vielen Plastikblumen und z.T. Plastikrasen auf.
Die Steine hier stehen alle in südlicher Richtung. Bisher hatten wir immer die östliche Richtung. Drei Steine, die östlich stehen sind offensichtlich Gedenksteine für jüdisch russische Soldaten.
08.08. (Mittwoch)
Der Kettensägenmann ist da und wir bekommen die dringend benötigten Hebel und Rollen. Außerdem lichtet er einige Büsche aus, so dass der Friedhof übersichtlicher wird.
Heute kommen Zement, Sand und Wasser, d.h. es geht mit dem Zementieren der ersten Steine los. Wir schaffen heute sechs, z.T. kniffelige Aufgaben, weil die Steine z. T. auf einen Sockel hochgehievt werden müssen. Viele andere Steine sind vorbereitet für morgen. Insgesamt sehr viele Aufgaben, die anstehen.
Der Friedhof wird eingeteilt in vier Sektoren: Sektor eins – der jüdisch russische Teil, in dem wir fast nichts tun müssen, Sektor zwei – der Teil daneben bis zum roten Grabhäuschen, sicher die umfangreichsten Arbeiten, Sektor drei – der Teil daneben bis zum Wald, einige umgefallene Steine und wahrscheinlich noch weitere unter der Erde, Sektor vier – alles was im Dschungel liegt. In jedem Sektor gibt es Reihen von 1 an und dann jedes Grab eine Nummer. Im Sektor vier werden die Steine der Reihe nach ohne Reihenangaben nummeriert. Wie viele Steine es dort wirklich gibt, ist noch völlig offen. Die gestrige Zahl von 20 ist viel zu tief. Wir rechnen jetzt eher mit 100 Steinen.
Das Vermessungsteam beginnt mit der Karte.
Den Hügel rechts neben dem Eingang werden wir wieder zuschütten und die geborgenen Steine als „zum Diebstahl vorbereitet“ vielleicht durch liegende Position kenntlich machen.
Im Bereich kurz vor dem Dschungel finden wir einen halben Mühlstein, der aber senkrecht eingegraben ist. Warum und wo die zweite Hälfte ist, ist unklar.
Heute sind wieder die beiden Mitarbeiter der Stadtverwaltung fast den ganzen Tag dabei.
Am Rande: das Auto einer unserer Mitarbeiterin hat ein großes Foto des Papstes auf der hinteren Seitenscheibe. Ein lettischer Mitarbeiter der Küche kam und sagte auf deutsch: der Papst muss fünf Meter vorfahren.
09.08. (Donnerstag)
Heute wird ein sehr heißer Tag. Eine Mitarbeiterin, Elina Miglane, von der Stadtverwaltung ist wieder da und ihre Chefin kommt für die Aufnahmen des Fernsehens.
Das Fernsehen ist fast zwei Stunden da und macht immer wieder Aufnahmen von allen möglichen Situationen und vier Interviews https://www.youtube.com/watch?v=zN1_qRd0alc. Der Beitrag wird landesweit gesendet und es gibt in den folgenden Tagen mehrere Anrufe von Menschen, die den Beitrag gesehen haben.
Heute fangen wir an, die Situation mit den „Klausteinen“ in Ordnung zu bringen. D.h. die Löcher werden zugemacht und weitere Steine werden an der Mauer aufgestellt. Der Bauhof hätte gerne, wenn alle Klausteine an der Mauer stehen, weil dann die Restfläche einfacher zu mähen ist. Der Vorschlag vom Bauhof, die Steine auf einer Plane zum Zaun zu ziehen, funktioniert tatsächlich, aber wahrscheinlich nicht bei den drei großen Steinen. Die sind wohl auch zu schwer, um sie aufzurichten. Vielleicht organisiert der Bauhof einen Kran.
Auf dem ganzen Friedhof werden Steine aufgerichtet, etwa zehn. Aber das heißt, dass wir mehr Teams zum Aufrichten brauchen, um auch nur annähernd alle Steine im Sektor zwei hochzukriegen. Auch im Sektor drei gibt es zahlreiche Steine, die z.T. auch auf Sockel gesetzt werden müssen.
Im jüdisch russischen Teil sind alle Steine dauerhaft nummeriert und die fotographische Dokumentation hat begonnen.
An einem Grab im Sektor zwei wird ein Bruchstück einer Platte gefunden, die vor einen Stein gesetzt war. Sehr schön gestaltet, aber leider bisher nur ein Teil.
Die Gräber im „Dschungelsektor“ vier reichen wohl bis an die rückwärtige Mauer, aber wohl nur in einem schmalen Streifen und der größere Teil des Friedhofs ist ohne Steine.
Im Supermarkt den jungen Russen getroffen, der helfen wollte. Er sagte, dass er Listen mit Namen der Beerdigten gefunden hat und Bilder der Grabsteine mit Übersetzungen von 2014. Unser Team Dschungel sagt, dass vor ein paar Jahren tatsächlich Bäume gefällt wurden, die inzwischen nachgewachsen sind.
Nachmittags Fahrt zum jüdischen Friedhof in Preili, den wir 2013/2014 renoviert haben, guter Zustand, parkähnlich.
10.08. (Freitag)
Wieder ein sehr heißer Tag. Heute keine Unterstützung von der Stadtverwaltung.
Angesichts der großen Menge der aufzustellenden Steine, sind zwei Teams im Einsatz. Etwa 12 Steine werden im Bereich von Sektor zwei aufgestellt und fundamentiert. Das wird trotzdem nicht reichen. Es sind leider auch ein paar sehr große Steine dabei, die viel Zeit kosten. Insgesamt rechnen wir damit, dass der Friedhof 700 Gräber haben könnte.
Die dauerhafte Beschriftung im Sektor zwei beginnt. Etwa sechs von 26 Reihen sind fertig.
Im Eingangsbereich liegt noch ein weiterer Stein unter der Erde. Die drei noch fehlenden Steine können wohl Montag mit einem Kran aufgerichtet werden. Und dann würden wir auch die geraderücken, die im Moment noch etwas schräg stehen.
Große Aufregung: der Sohn von Grab II 0.1 ist verstorben und es könnte sein, dass die Familie ihn in der nächsten Woche in der Nähe bestatten möchte. D.h. für die Beerdigung müssten wir den Eingangsbereich sehr aufgeräumt haben. Wir hoffen, dass die Beerdigung nachmittags stattfindet, damit wir nicht stören.
11.08. (Samstag)
Heute nicht der befürchtete Regen. D.h. wir kommen gut voran mit der Beschriftung der Steine (könnte Montag im Sektor zwei fertig werden).
Große Schwierigkeiten mit den Steinen neben dem Tor. Einer ist abgerutscht und unter dem, den wir gestern gesehen haben liegt noch ein weiterer. Aber nach über zwei Stunden stehen alle.
Das Team Fundamente kommt auch gut voran. Heute wieder über 10 Steine.
Auf dem jüdisch russischen Teil kommen drei Besucher, die sich aber auch sehr positiv über die Arbeiten äußern. Einer fragte: von welcher Erde kommst du? Und als wir Düsseldorf sagten, meinte er, ich Baden-Württemberg gewesen. Ein weiterer Besucher kam nur ans Tor. Er wäre aus Kraslava und jüdisch (deshalb könne er am Sabbath den Friedhof nicht betreten). Er habe den Fernsehbericht gesehen und wollte sagen, er fände großartig, was wir machten. Das fällt auf, noch nie hatten wir während eines Camps so viele verschiedene Besucher.
12.08. (Sonntag)
keine Arbeiten, Fahrt zum jüdischen Friedhof in Rezekne. Der Friedhof hat sicher 1500 Steine, ist in der Länge mehrere hundert Metern und Höhenunterschiede von mehr als 10m. Das wäre eher eine 10-Jahresaufgabe.
Der russische Bürger, Gleb Belyaev, von Kraslava schickt die Bilder von Kraslava http://usdine.free.fr/kraslavajewishcemetery.html von 2009 (die Bilder hat Christine Usdine gemacht, die wir von Vishki kennen. Sie ist inzwischen verstorben) und er hat auch eine Friedhofsliste gefunden http://www.balticgen.com/cemeteries/All%20Latvia%20cemetery%20list-by%20town.pdf.
13.08. (Montag)
Heute ist wieder die Mitarbeiterin der Stadtverwaltung, Elina Miglane, dabei. Die beiden Übersetzer vom Steinheim-Institut sind da und fangen nach einer Besichtigung an im Sektor drei zu arbeiten.
Ansonsten werden ohne Ende Steine aufgestellt. Der ganze hintere Teil von Sektor zwei ist fertig aufgestellt (Reihe 18-26). Für einen Stein wird eine Schmuckkugel gefunden. Zu den beiden Teilen einer Platte, die wir vor ein paar Tagen gefunden haben, werden unzählige weitere Teile gefunden, aber es gibt kein vollständiges Bild. Beschriftung und Fotographie der Steine gehen ebenfalls weiter.
Bei einem Stein in der Nähe des „Büros“ stellen wir fest, dass auf der Bildseite Zement angebracht ist und möglicherweise eine Platte davor war. Zwei Ideen: entweder hatte der Stein eine Zweitnutzung, oder die Ursprungsschrift ist hebräisch und das hat niemand mehr verstanden und durch russisch ersetzt. Nachdem der Stein im jetzigen Zustand dokumentiert ist, werden wir vorsichtig den Zement abschlagen.
14.08. (Dienstag)
Morgens kommt der Kran. Wir hatten gestern noch einen weiteren Stein vor dem Tor entdeckt. Ein Mitarbeiter vom städtischen Bauhof entdeckt dann einen weiteren auf der anderen Seite vom Tor. Auch das ist kennzeichnend für die Arbeit in Kraslava, dass die örtlichen Kräfte mitdenken und Vorschläge machen. So stehen jetzt 16 „Klausteine“ neben dem Eingang.
Beschriftung, Fotografieren und Aufstellen der Steine sind heute die Aufgaben. Unter den Steinen ist einer, der auf der Bildseite lag, mit goldener Schrift und unten einem Hirsch und weiter oben mit zwei Löwen. Sicher bisher der prächtigste Stein auf dem Friedhof. Der Stein, von dem wir den Zement abschlagen, ist von 1930. Da die Zementschicht bis 1941 erfolgt sein muss, ist die Frage, warum nach so kurzer Zeit.
Die lokale Presse kommt für ein Interview und ein paar Bilder.
Gegen Mittag kommt ein Anruf von jemand, der über das Wochenende gesehen hat, was wir auf dem Friedhof gemacht haben und er möchte, dass wir den Friedhof in Subate auch machen. Später kommt noch eine mail. Es gäbe auch einen Sponsor. Wir hoffen, dass er zur Einweihung am Donnerstag kommt und wir direkt miteinander reden können.
15.08. (Mittwoch)
Gleb schickt seinen Entwurf für eine Internetseite zum Friedhof https://spark.adobe.com/page/5WLyqc9oHnW4p/.
Der Bus ging gestern kaputt (Bremse) und heute finden wir mit Hilfe der Stadtverwaltung eine Werkstatt, die tatsächlich arbeitet. Heute sind fast alle Leute auf Wallfahrt nach Aglona. Aber das heißt auch, dass wir zum Friedhof laufen müssen (20 min).
Das herausgeschlagene Grünmaterial ist abgeholt, bis auf das, was wir aus dem Dschungel geholt haben. Aber das wird dort bleiben. Wieder ist die Mitarbeiterin von der Stadtverwaltung da.
Es ist etwas frustrierend, dass wir wahrscheinlich nicht einmal alles im Sektor zwei schaffen, von drei und dem Dschungel ganz zu schweigen. Es sind wieder 15 Steine, darunter zwei, die sicher 700 oder 800 kg wiegen. Aber noch über 20 liegen am Boden. Der Ehrgeiz ist natürlich auch, alle zu zementieren.
Bei Arbeitsschluss kommt der Bus repariert zurück, vier Bremsbeläge und Arbeit für 70€.
Eine kleine Gruppe wird heute Nachmittag noch einmal zum Friedhof fahren und versuchen, den Lageplan und die Nummerierung zu vervollständigen. Das klappt angesichts des Regens und der verbliebenen Menge nicht.
16.08. (Donnerstag)
Noch ein paar Steine und noch letzte Aufräumarbeiten. Unglücklicherweise finden wir noch Steine unter der Erde, einen am Eingang zum Dschungel und einen weiteren Klaustein (dann 17) am Ende des Hügels rechts neben dem Eingang. Die Puzzleteile werden durch Zement miteinander verbunden, damit sie nicht geklaut werden.
Es ist wirklich sehr viel geschafft (deutlich über 100 Steine aufgerichtet), aber es bleibt auch noch eine große Anzahl von Steinen, was Aufrichten und auch Fotografieren angeht. Die Zählung ist im Sektor zwei fast durch. Die Gesamtzahl der Steine in allen Sektoren wird bei 700 liegen.
Es kommt ein Herr aus Riga (Simon). Seine Schwester in Israel hat den TV-Beitrag gesehen und ihn benachrichtigt. Er hat noch sein Elternhaus in Kraslava und wir könnten es benutzen. Er sucht die Grabsteine seiner Großeltern, aber damit können wir noch nicht dienen. Er hilft bei den letzten Arbeiten eine halbe Stunde mit.
Zur Eröffnung kommt erstmal ein Polizeiwagen. Die israelische Botschafterin Lironne BarSadeh (muss Lettland wahrscheinlich turnusmäßig 2019 verlassen), der deutsche stellvertretende Botschafter Reinhard Wiemer, Gita Umanowska von der jüdischen Gemeinde Riga, Josip Rochko von der Gemeinde Daugapils, ein Experte für jüdische Friedhöfe aus Israel, der Geschäftsführer der Gemeinde Kraslava, unsere Kontaktpersonen Inara und Elina, Gleb und einige andere Bürger von Kraslava. Viel Lob von allen Seiten. Und eine deutliche Bitte nächstes Jahr weiter zu machen.
Silbermanns haben in dem Link von Christine Usdine ihre beiden Steine gefunden und bedanken sich noch einmal für die Arbeit.
17.08. (Freitag)
Rückreisetag
Teilnehmer:
Danny Bondy
Jan Cochius
Rebecca Diester
Hannah Drasnin
Marie Drasnin
Malin Ehrenstein
Gian Paolo Fiedler
Denise Frings
Anika Göttsche
Charlotte Hein
Natalia Hüttenmeister
Amelie Kliss
Hanna König
Elina Miglane (LV)
Sebastian Müller
Paul Neuhoff
Cecilia Ragazzi (I)
Klaus-Peter Rex
Julius Schneider
Linh Truong
Mats Wendel
Hannahs Rede:
When we work on a cemetery, what we always find are memories. Most of them are long forgotten, so we rediscover names and sometimes stories, and we try to preserve them as best as possible.
But on this cemetery, there was something unusual for us. We realized there were still people visiting and taking care of some of the graves. There are also memorial stones, and nine years ago, someone already took pictures of and translated some of the writings on the gravestones.
What does that mean? I believe that, on one hand, it means something very beautiful: we are not alone. We are not alone in believing that the memory of this cemetery is important, and that there is a value to the stories this place carries.
On the other hand, it means something very sad: while some parts of what is here are remembered by a small number of people, others are forgotten.
And here we are now, left with the question of how we continue to remember this place. What is the value we give the memories we find here?
I think that it is important to realize that we, all of us here, are the ones who decide what we preserve now and therefore what will be available in a few, or even many, years. We have to decide what future generations will be able to see, what stories they will be able to hear. We decide which parts of the past our society today is built on.
Comparing the pictures that were taken here almost a decade ago to the situation on the cemetery now, we already realized how much changed within this short time. The writing washed off of some of the stones, others cracked or fell over, and so on. It was astonishing to see how fast an image or a writing on a stone, and within that the memories of a whole life could disappear forever. And this is where we have to choose: we can let go of what was and forget about the past, or we can hold on to the memories it left us.
Our group chose to take a step towards preserving as much as possible, as much as we could. We decided that to us, the memories that can be found here have a value. All of them. We decided that the people who are buried here but maybe don’t have relatives or friends left to take care of their graves should also be remembered. That the Jewish cemetery as a whole should be remembered.
We did not finish our work here, but what we did could be a start. There already were people here who helped us, people who were interested in what we were doing who started talking to us, and people who joined us in remembering. So here is one last question: Together, can we keep and value the memories we restored here?
Thank you.